Mit Freude unterrichten

Lehrpersonen haben einen der spannendsten und anspruchsvollsten Berufe, die es gibt. Sie müssen nicht nur ihr jeweiliges Fachgebiet beherrschen, sondern tagtäglich eine Vielzahl von Kindern mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten, Bedürfnissen, Stärken und Schwächen gerecht werden. Aufbauend auf unseren Weiterbildungen mit Lehrpersonen sowie der psychologischen und pädagogischen Forschung stellen wir unter dieser Rubrik konkrete Möglichkeiten vor, die Ihnen den Unterrichtsalltag erleichtern können.

Die Beziehung zu den Schüler/innen ist wichtig, aber...

Die Hattie-Studie (2007) hat bestätigt, was zuvor bereits viele andere Untersuchungen zeigen konnten: Der Lernerfolg steht und fällt mit der Lehrperson. Dabei ist zentral, dass es ihr gelingt, zu den Schüler/innen eine gute Beziehung aufzubauen.

Wenn wir mit Lehrkräften über die Bedeutung der Beziehung sprechen, ernten wir stets Kopfnicken. Alle sind sich bewusst, wie entscheidend dieser Faktor ist. In den Pausen oder beim Mittagessen kommen jedoch stets die gleichen, etwas schüchtern vorgetragenen Einwände einzelner Lehrer/innen:

  • «Ich habe 25 Lernende in der Klasse – ich weiß nicht, wie ich zu allen eine Beziehung aufbauen soll? Mir fehlt die Zeit dafür.»
  • «Klar ist die Beziehung wichtig, aber ich bin Fachlehrerin und sehe die Schüler/innen nur ein paar Stunden pro Woche. Da ist es kaum möglich, eine Beziehung aufzubauen, oder nicht?»

Wir möchten diese Gedanken gerne entkräften, denn: Sie stimmen nicht und führen dazu, dass Sie Ihre Position und Ihren Einfluss als Lehrer/in unnötig schwächen und den wichtigsten Faktor für den Lernerfolg dem Zufall überlassen.

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Brauchen Kinder Leistungsdruck?

Jahrzehntelang kämpfte der inzwischen verstorbene Kinderarzt Remo Largo für eine Schule, die das Kind ins Zentrum stellt. Wie er Kinder sah, wird anhand des folgenden Zitats deutlich: „Dabei wollen doch alle Kinder Leistungen erbringen. Wir sollten endlich darauf vertrauen, dass alle Kinder lernen wollen, aber in ihrem eigenen Tempo und auf ihre Weise.“

Ein Großteil der Bevölkerung sieht das anders. Die SVP sammelte in mehreren Kantonen Unterschriften, um Ziffernnoten ab der ersten Klasse wieder einzuführen. Sie beklagt den «Missstand», dass «Schulabgänger nicht einmal einen Brief schreiben können» und will das Problem bekämpfen, indem bereits den Erstklässlern klar aufgezeigt wird, was sie leisten. Nationalrat Oskar Freysinger sagte dazu: "Die Kinder sollen sehen, dass Arbeit zu Resultaten führt, die sich dann in Form eines Fünfers oder Sechsers auf dem Papier manifestieren." (Hinweis: In der Schweiz ist die 6 die beste Note).

Bei Abstimmungen haben solche Vorstöße gute Chancen. Im Appenzell sagten zuletzt 67%, in Genf sogar 75% der Abstimmenden «Ja» zur Wiedereinführung der Noten in der Primarschule. In Österreich erleben wir den gleichen Trend.

Doch sind es wirklich die Noten und der damit verbundene Leistungsdruck, die Schüler/innen motivieren?

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Entmutigte Schüler/innen auffangen

  • Da kann man machen, was man will, die Schule geht ihr doch eh` sonst wo vorbei!
  • Alles andere ist wichtiger als Mathe. Wenn es nicht bald mal „klick“ macht und sie sich mehr reinhängt, können wir die Versetzung vergessen!
  • Das alles scheint dich überhaupt nicht zu interessieren, oder?!
  • Sobald es ums Lernen geht, schaltet er auf Durchzug!
  • Jetzt haben wir ihr schon extra einfachere Aufgaben gegeben, aber sie sitzt einfach da und arbeitet nicht...

Desinteressiert, gelangweilt, störrisch: kein Wunder, dass die Noten im Keller sind. Dann sind sich Eltern und Lehrpersonen rasch einig: „Das Kind muss eben auch wollen, sonst nützt die ganze Förderung nichts.“

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"Ich muss ja auch den Lehrplan durchkriegen!"

Viele Lehrkräfte würden ihren Schüler/innen gerne mehr Zeit lassen, damit sie sich die Inhalte in Ruhe und der nötigen Tiefe erarbeiten können. Sie wissen, dass Kinder und Jugendliche die Grundlagen automatisieren sollten und Zeit erforderlich ist, um sich emotional mit Themen zu verbinden.

Auf der anderen Seite steht der Lehrplan, der viele Lehrer/innen unter Druck setzt. Oft äußert sich dies in Aussagen der folgenden Art: «Klar, wäre es schön, wenn wir uns mehr Zeit lassen könnten, aber ich muss den Stoff durchkriegen!» Wir wissen nicht, wie es Ihnen geht – aber uns befällt ein Engegefühl, wenn wir diesen Satz hören. 

Immer, wenn wir uns an äußeren Vorgaben orientieren, anstatt am Menschen und dessen Lern- und Entwicklungstempo, wird Druck aufgebaut, der meist «nach unten» weitergegeben wird.

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"Nehmt euch mal ein Beispiel an...“ Können Schüler/innen von strahlenden Vorbildern im Unterricht lernen?

In manchen Betrieben wird der „Mitarbeiter des Monats“ geehrt und auch viele Lehrkräfte und Trainer/innen nutzen Positivbeispiele, um ihre Schüler/innen zu motivieren. Schließlich ist aus der Sozialpsychologie bereits lange bekannt, dass gute Vorbilder, sogenannte Modelle, das Lernen erleichtern können. So zeigt die Kunstlehrerin ihrer Klasse als Anregung das Werk eines Ehemaligen mit der Aussage „Genau so stelle ich mir das vor!“ und ein besonders kompetentes Kind demonstriert im Sportunterricht die Übung am Stufenbarren.

Nehmen sich die anderen Lernenden ein Beispiel daran?

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Elterngespräche vorbereiten und konstruktiv führen: Interview mit Schulpsychologe Benedikt Joos

Wie gehe ich als Lehrkraft mit kritischen und fordernden Eltern um? Ist es sinnvoll, wenn Kinder schon in der Grundschule an schulischen Standortgesprächen teilnehmen? Wann sollte die Schulleitung einem Elterngespräch beigezogen werden und was gibt es dabei zu beachten? Benedikt Joos, Schulpsychologe, Systemischer Therapeut und Autor des Buches Hamsterrad Schule dazu im Interview.

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Muss ich mir Vorwürfe und Kritik von Eltern wirklich anhören?

Eine dialogische Antwort - Artikel von unserem Gastdozenten David Rossi, lic. phil. Psychologe, Coach, Organisationsberater und Gesprächstrainer

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Videoschule ist so cool! Wie eine Lehrerin den Lockdown erlebte

Wie erreicht eine Lehrkraft während des Lockdowns ihre Schüler/innen, wenn die Eltern kaum Deutsch sprechen? Und wie erhält man in dieser herausfordernden Situation die Lernmotivation? Wir haben bei Claudia nachgefragt, einer Heilpädagogin, die als Lehrerin einer altersdurchmischten Klasse (1. bis 4. Klasse) arbeitet.

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Herausfordernde Klassen führen - Interview mit Christoph Eichhorn

Der Schulpsychologe Christoph Eichhorn ist ein gefragter Experte im Bereich Classroom-Management. Im Interview steht der renommierte Autor Rede und Antwort zur Frage: "Wie können herausfordernde Klassen so geführt werden, dass guter Unterricht überhaupt möglich wird?" 

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"Ich kann Mathe!" - Freude am Rechnen vermitteln mit Atlasmathe

Wie wird man heterogenen Klassen gerecht? Wie lässt sich in altersdurchmischten Klassen sinnvoll individualisieren? Worin liegen die größten Stolpersteine im Mathematikunterricht? Wie lässt sich die Mathefreude bei ängstlichen und unsicheren Schülern und Schülerinnen fördern?

Werner Fessler (Sonderschullehrer) und Peter Geering (Professor für Mathematikdidaktik) lassen uns an ihrer über 30-jährigen Berufserfahrung teilhaben und geben viele praktische Anregungen für den Unterrichtsalltag.

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Akademie für Lerncoaching
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